Ansichten XXVII
"BLACK
&
WHITE"
18. März 2017 - 07. Mai 2017
Vernissage:
SAMSTAG,
18. März 2017, 17 Uhr
Öffnungszeiten:
Do / Fr / Sa 17 -19 Uhr,
und nach Vereinbarung
Z U R Ü C K
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Ansichten XXVII
"BLACK
& WHITE"
kuratiert von Peter Weber (München)
Beteiligte Künstler
ulrich behl, eduardo chillida, inge dick,
bim köhler,
horst linn, robert sagerman, timm ulrichs
Black & White
Keine Farben sind so subtil wie gerade Schwarz und Weiß. Das dokumentieren
nicht nur die Arbeiten von Pierre Soulage
und Robert Ryman, in dessen Haus in New York wir unvergessliche Tage
verbringen durften. Im Gegensatz zur oft
gehörten laienhaften Einstellung, dass Schwarz und Weiß keine Farben seien,
habe ich die Erfahrung gemacht, dass
Weiß und Schwarz sehr wohl Farben sind, da die Grenzen von Bunt zu Unbunt
fließend verlaufen. Jedes Farbspektrometer
zeigt letztlich bei einem reinen Weiß oder Schwarz auch Ausschläge in die
Buntheit.
In früheren Untersuchungen habe ich erkannt, dass die Scala vom Weiß bis zur
Mitte des Hellbezugswertes für unser
menschliches Auge schwieriger zu fassen ist als die andere Hälfte bis zum
Schwarz. Das heißt für mich, dass Weiß
eigentlich die sensiblere Farbe sein muss und sich daher, wie ich
festgestellt habe, wohl mehr Künstler mit dieser
Farbe beschäftigt haben als mit dem Schwarz.
Die bei diesem Ausstellungszyklus im QuadrArt in Dornbirn wiederkehrende
Grundidee der kuratorischen Auswahl sieht
vor einen Künstler aus der Sammlung Erhard Witzel auszuwählen. Unsere
Entscheidung fiel in diesem Falle auf Eduardo
Chillida mit einer für ihn so typischen schwarz-weißen Papierarbeit. Im
Gegensatz zu den beiden obengenannten
Künstlern, die sich ihr ganzes Leben ausschließlich mit Schwarz oder Weiß
auseinandersetzen, haben die von mir
ausgewählten Künstler diese beiden Farben sporadisch in ihre Werke
einfließen lassen, oder haben sich schwerpunkt-
mäßig mit ihnen beschäftigt.
Ulrich Behl
Gleich in mehreren Werkzyklen hat sich Ulrich Behl mit dem Weiß und Schwarz
auseinandergesetzt. Zum einen sind
seine immer wieder kehrenden Bleistiftzeichnungen und die lichtdurchfluteten
Papierobjekte sehr gute Beispiele für
die Faszination mit diesen beiden Polen umzugehen. Zum Anderen zeichnen sich
seine Zeichnungen durch den sensiblen
Umgang des Übergangs der einen Farbe zur anderen aus, während die weißen
Papierobjekte dieser Ausstellung das
Licht einzufangen scheinen.
Inge Dick
Selten hat sich eine Künstlerin derart mit dem Licht und dessen Veränderung
beschäftigt wie Inge Dick. Ihre Filme u.a.
„tages licht weiss“ handeln vom Blick auf die weiße Atelierwand und deren
farblichen Verwandlung unter Einfluss des wechselnden Lichts. Die in
Filmstills erzielte Sichtbarmachung dieser Farben sind legendär und haben
bereits Eingang
in große Sammlungen gefunden. Die zarten Weißabstufungen ihrer Ölbilder für
diese Ausstellung sind nur etwas für
besonders sensible Augen.
Bim Koehler
Einer meiner ältesten Weggefährten ist Bim Koehler. Ein in seinen Werkphasen
immer wieder auftauchendes Thema
ist das von Schwarz/Weiß und der Übergang bzw. die Grenze dieser beiden
Gegensätze. Seine Bilder sind von vielen
hochsensiblen Farbschichtungen und einer souveränen Komposition geprägt und
zeigen immer wieder neue Ansätze
der Oberflächenbehandlung des Bildes.
Horst Linn
Horst Linn ist mir durch seine spannenden, teils in der Komposition
ambivalenten Metall-Faltungen aufgefallen, die er
entweder unbehandelt belässt oder aber farbig besetzt. Besonders reizvoll
sind hier seine weißen Objekte, die je nach
Lichteinfall die diminuierenden Schatten betonen. Jene werden kontrastiert
durch seine schwarzen Faltungen, die den
Schatten reduzieren ohne dadurch an Präsenz einzubüßen.
Robert Sagerman
2003 entdeckte ich die Arbeit von Robert Sagerman in einer New Yorker
Galerie. Er arbeitete in dieser Zeit mit farbigen
Schichtungen unterschiedlicher „Marks“, wie er sie nannte, mit dem
Spachtelmesser aufgetragene Öltupfer, die von der
Ferne monochrome Bildkörper bildeten. In den letzten Jahren beschäftigt sich
Robert zunehmend mit der Reduzierung
des Farbkanons bis hin zu monochromen Bildern in Schwarz und Weiß.
Timm Ulrichs
Ein Altmeister im Umgang mit der Fantasie, dem Wort und ihrer oft sehr
humorvollen Umsetzung ist Timm Ulrichs, den
ich sehr schätze. Seine Arbeiten waren für mich der Ausgangspunkt in dieser
Ausstellung und Zusammenstellung. Die
Farben finden Eingang meist durch die Erklärung des Titels, die dann die
Farbe am Ende zwingend nötig macht. Übrig
bleiben oft ein Schmunzeln und dann eine tiefere Auseinandersetzung mit dem
Werk.
So wie schon Herman Melville in seinem berühmten Buch „Moby Dick“ der Farbe
Weiß ein besonderes Kapitel gewidmet hatte, möchte ich in dieser Ausstellung
Ihr Augenmerk auf die Farbe Weiß aber auch auf den Gegenpol Schwarz lenken.
© 2017 Peter Weber
eduardo chillida
bim köhler,
horst linn
robert sagerman
timm ulrichs
ulrich behl |
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