Ansichten VI
"SIMULATION"
Kurator: Dr. Juliane Huber, Mannheim
24. Februar 2011 - 16. April 2011
Vernissage: 24.02., 19 Uhr
Einführung:
Uta Belina Waeger, Dr. Juliane Huber
Ausstellende Künstler:
Barbara Hindahl (*1960) Mannheim
Jockel Heenes (*1947-+2004)
Goran Matosevic (1969) Jena
Michael Witlatschil (1953) Rhein-Neckar-Kreis
Öffnungszeiten:
Mi.-Fr. 17-19 Uhr
und nach Vereinbarung |
AnsichtenVI
wird kuratiert von Dr. Juliane Huber, Mannheim
"Ansichten VI -
SIMULATION"
Ausstellende Künstler:
Barbara Hindahl (*1960) Mannheim
Jockel Heenes (*1947-+2004)
Goran Matosevic (1969) Jena
Michael Witlatschil (1953) Rhein-Neckar-Kreis
SIMULATION
Ausgangspunkt von Ansichten VI ist eine Fotoarbeit von Jockel Heenes
(1947-2004). Sie ist Teil einer Reihe von Arbeiten, in denen der Künstler
s/w-Fotografien mit Acrylfarbe überarbeitete. Gegenstand dieser Arbeit war
ein Rohbau (in Potsdam), dessen Fensteröffnungen er in einer Art umgekehrter
Fluchtperspektive erweiterte, und für dessen Vorplatz er eine imaginäre
Farbplastik einfügte. Alle Farbeingriffe folgen Heenes’ Hauptfigur des
Fünfecks. Die Arbeit hat den Titel: Simulation Potsdam (Kulturpalast) und
stammt aus dem Jahr 1992.
Man darf den Begriff Simulation wohl als eine Vorstufe derjenigen
Kunstsparte betrachten, die heute pauschal unter dem Label Intervention
gehandelt wird. Heenes griff nicht real in die bestehende Situation ein,
sondern zeichnerisch auf dem Papier. Vor Ort ausgeführt, wäre es aber eine
Intervention geworden.
In dieser Sphäre zwischen projektierten und ‚realen’ Eingriffen bewegen sich
Barbara Hindahl (*1960) und Michael Witlatschil (*1953). Das nicht konkret
Gezeigte, welches erst in unserer Phantasie lebendig wird, interessiert die
beiden Künstler auf recht unterschiedliche Weise.
Michael Witlatschil beschäftigt sich mit dem Phänomen des Fallens. Für
Dornbirn plant er eine Wandarbeit mit dem Titel Der Fall – frei nach
Wittgenstein. Dazu unterwirft er in Form einer geometrischen Abwicklung
quadratische Elemente einer dynamischen Drehung, die den Eindruck von Fallen
vermittelt.
Barbara Hindahl arbeitet in einem Spektrum, das von ortspezifischer Skulptur
über Video-Sound-Installation bis zur Zeichnung reicht. In der
Ausstellungshalle Dornbirn wird sie Arbeiten zeigen, die „verschiedene
Beziehungen zwischen Bild, Standpunkt und dem bildgenerierenden Medium“
thematisieren.
„1. Eine anamorphotische Raumzeichnung liegt über Gegenständen des Alltags.
Von einem Punkt aus gesehen, schließen sich die fragmentierten Linien und
Formen zu einem Raster zusammen, das über der alltäglichen Situation zu
schweben scheint.
2. Zeichnungen erinnern an Fehldrucke, andere scheitern bei dem Versuch,
mm-Papier zu imitieren.“
Goran Matosevic (*1969) hat sich der konkreten Kunst verschrieben und knüpft
von dieser Seite an das Werk Jockel Heenes’ an: „In meiner Arbeit wird das
Raum-Fläche-Verhältnis untersucht. In den Werken wird eine Perspektive
aufgebaut, in der es immer offen bleibt, ob es sich tatsächlich um Raum oder
doch um Flächen handelt. Damit verfolge ich die Frage, ob das räumliche
Sehen überhaupt möglich ist, oder ob es sich mehr um einen Denkprozess
handelt.“
Jockel Heenes
Goran Matosevic
Barbara Hindahl
Michael Witlatschil
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