Ansichten VII
"TRANSPARENTE BILDERWELTEN"
Kurator: Ulrich Meyer-Husmann, Mainz
28. April 2011 - 26. Juni 2011
Einführung:
Uta Belina Waeger, Ulrich Meyer-Husmann

Ausstellende Künstler:
Almuth Baumfalk (1962) Berlin
Sandra Heinz (1962) Mainz
Astrid Korntheuer (1979) Offenbach
Siegfried Kreitner (1967) Essenbach/München
Camill Leberer (1953) Stuttgart
Pia Linz (1964) Berlin/New York
Klaus Lomnitzer (1970) Frankfurt
Mirjam Völker (1977) Leipzig


Öffnungszeiten:
Mi.-Fr. 17-19 Uhr
und nach Vereinbarung

 

AnsichtenVII wird kuratiert von Ulrich Meyer-Husmann

"Ansichten VII - TRANSPARENTE BILDERWELTEN"
Ausstellende Künstler:
Almuth Baumfalk (1962) Berlin
Sandra Heinz (1962) Mainz
Astrid Korntheuer (1979) Offenbach
Siegfried Kreitner (1967) Essenbach/München
Camill Leberer (1953) Stuttgart
Pia Linz (1964) Berlin/New York
Klaus Lomnitzer (1970) Frankfurt
Mirjam Völker (1977) Leipzig

Ausgehend von zwei Objekten von Camill Leberer aus der Sammlung Erhard Witzel spannt die Ausstellung den Bogen von der Zeichnung, Druckgraphik, Malerei und Fotografie bis hin zur kinetischen Skulptur und zur Installation. Bei allen Unterschieden im künstlerischen Ansatz ist gemeinsames Charakteristikum der in der Ausstellung vertretenen Werke, dass Transparenz ein wesentliches Element darstellt.

In der politischen Diskussion wird Transparenz meist eingefordert im Zusammenhang mit dem Zustandekommen politischer Entscheidungen, die daran beteiligten Kräfte und Schritte offen zu legen, um sie nachvollziehbar und damit überprüfbar zu machen. Transparenz versteht sich so als ein grundlegendes Element von Demokratie.

Künstlerisch gesehen kann Transparenz auf zwei Ebenen verstanden werden, einmal vom Material her und zum anderen auf den Inhalt bezogen.

Bevorzugt werden Materialien, die durchsichtig und damit lichtdurchlässig sind und meist mehrschichtig angewandt werden, sodass daraus besondere (Farb-)Wirkungen resultieren. Glas, Plexiglas, Folie, Farbe, Stoff, Wachs. Sie werden zum Teil als Bildträger eingesetzt, in anderen Fällen - wie etwa beim Wachs - nehmen sie den Charakter von Haut oder Hülle an. Sie können in den Raum greifen und damit körperhaft angelegt sein und sind andererseits Werkstoffe, die sich gerade auf Grund ihrer diaphanen Struktur eher zurück nehmen, um - durchsichtig, durchscheinend - auf Anderes zu verweisen. Hinzu kommt die Wirkung von Licht, auch von optischen Überlagerungen, die zum Teil - wie in den kinetischen Skulpturen - durch Bewegung noch gesteigert werden. Insgesamt ist allen Arbeiten eine gewisse Leichtigkeit eigen.

Neben der besonderen Wirkung ergibt sich eine weitere Konsequenz. Durch die Materialwahl werden künstlerische Strategien offen gelegt und damit für den Betrachter nachvollziehbar.

Transparenz kann aber auch spezielle inhaltliche Auswirkungen haben, indem sich auf Grund der gewählten Materialien verschiedene Ebenen überlagern und dadurch neue Sinnzusammenhänge ergeben. Mehrschichtigkeit korrespondiert dann mit Komplexität bzw. Simultaneität und fängt damit ein Merkmal heutigen Lebens ein.

Andererseits bleibt trotz Transparenz ein Rest von Geheimnis. Selbst die Röntgenaufnahme entblößt uns nicht ganz. Vielleicht macht gerade dieser Rest den besonderen Reiz aus.


Sandra Heinz, Camill Leberer


Sandra Heinz, Almuth Baumfalk


Klaus Lomnitzer


Siegfried Kreitner, Astrid Korntheuer


Siegfried Kreitner, Mirjam Völker

Sandra Heinz